Montag, 23. Februar 2015

Ein Adventkalender ohne Kalorien

Ein Adventkalender ohne Kalorien? Ohne Schokolade? Wahnsinn, oder? Ein Traum, jedenfalls, wenn man in der Vorweihnachtszeit Diät machen muss oder möchte.

Ich habe auf ravelry (Wo auch sonst?) zum ersten Mal von diesem speziellen Adventkalender gehört. Die Designerin Kristin Benecken (ihre Seite findet man in der Link- bzw. Blogliste) entwirft seit 2010 jedes Jahr einen Adventkalenderschal für ihre ravelry-Gruppe. Jeden Tag bekommt man ein tolles Lace-Muster zugeschickt und strickt einen Musterblock seines Schals sowie ein paar Reihen eines Trennmusters. In das Trennmuster kann man auch Perlen einstricken.

Nachdem ich nun verschiedene sehr schöne Musterschals vergangener Jahre gesehen hatte, wollte ich im Jahr 2012 meinen ersten Adventkalenderschal mitstricken. Bis dahin hatte ich einen wirklichen Respekt vor Lacemustern. Ich erinnere mich auch noch genau, dass ich am Muster für den ersten Tag fast verzweifelt bin. Keine Ahnung, wie oft ich den Schal begonnen, mein Gestrick mit den mittlerweile eingestellten Fotos in der Gruppe verglichen und alles wieder aufgeribbelt habe. Das, was ich produzierte, sah nicht so aus wie das, was alle anderen zeigten. Frust pur.

Das Internet brachte dann später Aufklärung. Wenn man einen Umschlag strickt, ist es wichtig, zu wissen, wie dieser in der Rückreihe gestrickt werden soll: Wird daraus eine rechte oder eine linke Masche? Entsprechend ändert sich die Richtung, in der der Faden über die Nadel gelegt wird. Nachdem das geklärt war, sah auch mein Strickwerk so aus wie die, die von den anderen Mitstrickerinnen gezeigt wurden. Juchhu!

Gelernt habe ich bei diesem Schal einiges. Nicht nur, was Umschläge angeht, sondern auch, dass Maschenmarkierer ein sehr wertvolles Hilfsmittel sind, wenn man viele Mustersätze in einer Reihe strickt. Eine sog. "Lifeline", ein nach dem Trennmuster eingezogener Faden, erleichtert das Aufribbeln extrem. Und, was ich nicht gedacht hätte: Lacemuster sind gar nicht so schwierig zu stricken. Im Gegenteil, sie machen richtig Spaß.

Gestrickt habe ich meinen Schal übrigens mit einem Designergarn von Traumgarne. Cremeweiß mit einem Beilauffaden in Perlmutt. Ein wunderbares, weiches, feines Garn mit einem tollen Schimmer, gerade, wenn die Wintersonne darauf scheint. Eingestrickt habe ich Rocailles in silber. Dachte ich. Leider erwiesen sie sich als nicht wasserfest, es waren wohl nur beschichtete Billigperlen. Schon nach dem ersten Waschen löste sich bei den meisten die Farbe ab, so dass ich mittlerweile nur noch durchsichtige Glasperlchen im Schal habe. Das tut der Schönheit keinen Abbruch, war mir aber eine Lehre, seitdem verstricke ich wirklich nur noch qualitativ hochwertige und nicht beschichtete Toho Beads (die zudem den Vorteil haben, dass das Fädelloch größer ist und sie sich einfacher verarbeiten lassen).

Fertiggestellt habe ich den Schal dann auch ca. ein Jahr später, nämlich im November 2013. Vor Weihnachten kam der übliche Vorweihnachtstrubel, dann war es schnell zu warm, um einen Schal zu stricken und im Herbst wurde das angefangene Strickstück dann doch noch mal hervorgekramt, um es zu beenden. Nicht auszudenken, wenn ich den Schal für 2013 beginnen würde, ohne den von 2012 beendet zu haben... Leider war der Schal dann so lang, dass ich ihn nicht mehr ganz aufs Bild bekommen habe.



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